Ilse Pohl - Schriftstellerin
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Auch ich bin traurig über Ilse Pohls Tod. Wir kamen vor einigen Jahren in Kontakt, als sie mir ein Stipendium für einen Fernkurs "Literarisches Schreiben" gewährte. Für viele Jahre war sie für mich die "Anonyma", denn ich sitze in Haft und so wollte Ilse Pohl lieber anonym bleiben. Ich schickte meine Post an die Cornelia Goethe Akademie (http://cornelia-goethe-akademie.de) und Frau Pohl schrieb mir direkt ins Gefängnis. Es war ein bereichernder Briefwechsel für mich, geprägt von Offenheit und Bereitschaft, sich auf Diskussionen einzulassen. Ein ebenso großzügiger, wie großherziger Mensch ist gestorben.
Thomas Meyer-Falk, z. Zt. JVA Bruchsal, http:://www.freedom-for-thomas.de, 2010-06-10

Dass wir Frau Ilse Pohl bei zahlreichen Veranstaltungen der Cornelia Goethe Akademie begegnen konnten und sie insbesondere bei ihren Lesungen hören konnten, war immer eine große Bereicherung und geistige Erfrischung. Wir werden die hochgeschätzte Schriftstellerin immer im guten Gedenken behalten. Mit stillem Gruß Prof. Klaus Feinen
Professor Dr.h.c. Klaus Feinen, 2010-06-08

Für Ilse Pohl war das Schreiben keine Arbeit, sondern ihre Leidenschaft, die sie mit anderen teilen wollte. Zweifellos hat sie mit ihrer besonderen Persönlichkeit, die nicht nur von umfassendem Wissen, sondern auch von Lebensfreude geprägt war, Menschen begeistert, sodass man nun mit großer Bewunderung sehen kann, was sie mit bloßer Willenskraft und Intelligenz erreicht und damit auch anderen weitergegeben hat. Ich bin beeindruckt und dankbar, einer Frau begegnet zu sein, die sich ihr Alter durch ihre Aktivität und Aufgewecktheit kaum anmerken ließ. An so viel Vitalität und Scharfsinnigkeit kann sich jeder ein Beispiel nehmen.
Alexander Smirnow, Kronberg im Taunus, 2010-06-07

Ich habe Frau Pohl zweimal bei Lesungen in der Grundschule Kahl am Main erlebt (2007 und 2009). Weil sie so gut mit Kindern konnte, fragte ich sie, ob sie auch einmal Lust auf "große Kinder" hätte und am Gymnasium in Alzenau lesen würde. Sie kam am 12. November des vergangenen Jahres und begeisterte die Jugendlichen der Kollegstufe K12. Folgender, voll Erstaunen und großer Anerkennung geäußerte Schülerkommentar blieb mir besonders im Gedächtnis: "...dass so eine alte Dame so unterhaltsam sein kann." - Sehr von den jungen Erwachsenen angetan, wollte Frau Pohl nach ihren beiden (!) Lesungen mit den Schülern in der Mensa speisen. Sie hatte die Nebenwirkungen ihres Hörgerätes unterschätzt und musste leider feststellen, dass die Geräuschkulisse für Ohren mit Hörgerät unerträglich war. Etwas enttäuscht, aber sehr flink sprang sie aus der Mensa und entschied sich für ein privates, ruhgies Mittagessen. Zu diesem Zeitpunkt war sie genau einhundertzweieinhalb Jahre alt. Was für eine Power-Frau!
Heike Schäfer-Rakitzo, Spessart-Gymnasium, 2010-06-05

Der weiße Flieder (als Nachklang zum 13.5.2010) Der weiße Flieder ist noch nicht vergangen - es sangen laut und traurig Nachtigallen, da bist du in die Ewigkeit gegangen, die immer wache Hand ist nun gefallen. Der späten Jahre goldnes Freundschaftsband verknüpfte sich mit prächtig weißem Flieder, denn beide waren wir von Duft und Vers gebannt, und Zauberklang umgab die Fliederlieder. Der Flieder in Natur und Poesie, der einst die Kinderseele stark berauschte, er öffnete die Welt, die Augen früh, das Ohr, das Unerhörtes schon erlauschte. Zu bleichen Blumen senken sich die Blüten, zum Dank - bei unbegreiflichem Geschehen, die Kraft des Glaubens mochte dich behüten! Und auch der weiße Flieder muß vergehen... Zum Dank für Briefe, alle liebevoll eingepackten und gewidmeten Bücher, lange facettenreiche und beiderseits anregende und hilfreiche Telefongespräche, für Nähe, Rat und Ermutigung von Gunhild Schöler, Dresden den 3. Juni 2010
Gunhild Schöler, Dresden, 2010-06-03

Zweimal durfte ich Ilse Pohl bei Lesungen erleben. Es waren unvergessliche Erlebnisse. Nun hat sich ihr großer Wunsch, noch einen Sommer in ihrem Garten zu genießen, nicht mehr erfüllt. Ich bin dankbar Ilse Pohl kennengelernt zu haben
Ingrid Schäfer, 2010-06-03

"Krieg haben wir keinen, aber Frieden haben wir auch nicht." Brillant wie ihre Minaturen waren auch Ilse Pohls Einschätzungen, wie hier in der Sendung "Menschen bei Maischberger" vor ihrem 102. Geburtstag.
Franz F. Frank, 2010-06-02

We encounter many people and experiences on our journey. As we grow in diverse directions and older, we choose to retain some of the people whom we have grown with on our journeys and continue to enjoy their presence like a bottle of vintage wine whereas others sometimes fall by the wayside but these experiences in all enrich life’s tapestry. . Ilse Pohl was one such person who touched the life’s of so many from the moment they met her; she had a magnetic personality and indeed a very rare quality even beyond 100 years of age to be able to communicate with all ages, backgrounds, cultures without reservation or judgement. I will never forget my first meeting with her aged 94; I was waiting at her front door but could only see someone on their knees gardening and pulling weeds out with somewhat oversized garden gloves by stark contrast also wearing a very smart blazer. This was indeed Frau Pohl; well composed and ready to welcome me to her garden for tea. She talked in detail, in English, sometimes French about the life and times in swinging Berlin during the early 20’s and dancing in Unter den Linden through to her desperate livelihood during the war years. I sat, listened and utterly captivated and sometimes choked by her account. Needless to say, many whom she shared her time with and those reading this have too experienced a similar magical quality with this remarkable lady whom I have had the pleasure to cook extravagant gourmet foods for and also who had kept up with me enjoyed many glasses of champagne! These memories have now become a precious souvenir within my own tapestry.
Chico Francesco, 2010-06-01

Denke ich an Ilse Pohl, sehe ich sie deutlich vor mir: zierlich, schmal, zart - immer aufmerksam, alles aufzunehmen und zu hören, nichts zu verpassen - die Augen immer in Bewegung. Sie hatte ein gutes Gedächtnis für alles, war ihr wichtig war, und forderte etwas Versprochenes auch ein: "Versprochen ist versprochen", pflegte sie zu reklamieren, wenn etwas ausblieb. Sie war voll Freude, als ich ihr, wie zu ihrem 100sten Geburtstag angekündigt, im vergangenen Jahr ein Lied, mit einem Text sang, der ihr huldigte. Ihr umfassendes Wissen, gepaart mit Menschlichkeit und großer Hilfsbereitschaft, ihre ausgeprägte Fähigkeit, Menschen zu motivieren, zu überzeugen und zu begeistern zeichneten sie besonders aus. Dass sie so alt werden durfte, nahm sie dankbar an, weil sie dadurch noch Zeit zum Schreiben hatte, was ihr wirklich Lust bereitete. Ich mochte die alte Dame sehr, die so ganz bei sich selber war und mir mit einem guten Gespräch noch im vergangenen Jahr ein besonderes Erlebnis bereitete. Mir bleibt die Erinnerung an einen großartigen, liebenswerten Menschen. Ich bin dankbar, sie gekannt zu haben.
Renate Stahl, 2010-05-30

Cornelia Funke und andere bedeutende Autoren erhielten den Literaturpreis des Bundes Deutscher Schriftsteller e.V. Ilse Pohl war aber die erste unter ihnen. Mit ihren historischen Biographien ("Miniaturen") hat sie die Maßstäbe der Biographik neu justiert. An ihrem hohen Reflexionsniveau wird die nächste Biographengeneration, wenn sie sich weder mit journalistischer Kolportage noch mit akademischer Darstellung zufriedengeben will, sich messen lassen müssen. Ilse Pohl verstand es, nicht nur zu beschreiben, sondern zu erklären. Sie hatte einen Sinn für den Sinn. Sie wollte "wirklich verstehen" und läßt ihren Leser an ihren klugen Fragen teilhaben. Wenn auch die Antworten in jeder Zeit immer wieder neu gegeben werden müssen, sind die aus einem Leben herauszuspürenden Fragen zeitlos. Ilse Pohls biographische Bücher sind von besonderem Wert.
Bund Deutscher Schriftsteller e.V., Das Präsidium, 2010-05-30