Ilse Pohl - Schriftstellerin

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Lebenslauf

Alle Zitate von Ilse Pohl sind ihrer Autobiographie entnommen.

1907
Ilse Oswald wird als drittes Kind (nach Alice und Arnold) von Anna und Paul Oswald in einen großbürgerlichen Haushalt in Berlin geboren. Der Vater ist von Beruf Bücherrevisor und Wirtschaftsprüfer.

1913-1923
Besuch des Lyzeums am Hermannplatz in Berlin. „Das Ende meiner Schulzeit kam für mich im Grunde zu früh, ich war noch nicht erwachsen, das wollte ich auch nicht sein. Aber das Leben fragte nicht danach. Ich mußte mich entscheiden, was ich mit meinem zukünftigen Leben anfangen wollte.“

1923
arbeitet sie auf Gut Below in Neu-Strelitz, um Gutswirtschaft zu erlernen. „Ich habe es nie bereut, obwohl ich Dinge lernte, die ich in meinem späteren Leben nicht gebraucht habe.“

1924
Arbeit in einem Sanatorium in Bad Landeck

1925
Aufenthalt in Budapest als Aupair. „Wie immer stand der Reiz der Ferne, das Fortgehen, einen neuen Ort kennenlernen an erster Stelle für mich.“

1926
Rückkehr nach Berlin, Besuch der Kunstschule „Der Weg“, Einführung in die expressionistische Kunst.

1927
Beginn einer Ausbildung zur Medizinisch-Technischen-Assistentin

1928
Bürotätigkeit in der Photo-Kopie in Berlin

1929
Sekretärin eines Chemieunternehmens (Hiag) in Süddeutschland, Umzug nach Konstanz, Begegnung mit Dr. Walter Pohl. „,Können Sie sich vorstellen, nach Frankreich mitzukommen mit mir? Als meine Sekretärin […] Ich meine als meine Frau.’ Ich war sprachlos. Nach einer Weile sagte ich: ‚Aber wir kennen uns doch gar nicht.’ ‚Dann werden wir uns kennenlernen’, sagte er sehr bestimmt.“

1929
Hochzeit, Umzug ins Sauerland nach Bruchhausen bei Arnsberg

1932
Umzug nach Konstanz, Geburt des Sohnes Frank.

1937
Umzug nach Frankfurt

1962
Umzug nach Dreieich-Götzenhain (nahe Frankfurt a.M.)

1964-1967
Ilse Pohl veranstaltet Kinderfeste und Theateraufführungen im eigenen Garten – „mein ganz privates Unternehmen aus Freundschaft zum kranken Nachbarkind“.

1966
Dr. Walter Pohl geht in den Ruhestand. „Es war nicht einfach, ein Stück meiner jahrelang aufgebauten Selbständigkeit abzugeben. Ich habe mir nichts vergeben im Zurücknehmen, denn der Schlüssel zum Glücklichsein, für Harmonie und Zufriedenheit ist: Sich nicht so wichtig nehmen! Es gibt auch noch andere!“

1973
Beginn des Behinderten-Spielkreises in Dreieich-Götzenhain. „Wir waren keine geschulten Kräfte, aber beseelt von dem Gedanken, die schutzbedürftigen kleinen Menschen mit ihrem Anderssein zu begreifen.“

1974-1976
Fernstudium an der Famous Writers School in München, um das literarische Schreiben zu erlernen.

1976
Pfarrer L., der Seelsorger der evangelischen Gemeinde Götzenhain sendet die Kurzgeschichten von Ilse Pohl an den Verlag Junge Gemeinde in Stuttgart. Der Verlag fragt nach weiteren Geschichten. „Und damit begann meine schriftstellerische Arbeit, wenn auch in bescheidenem Maß.“

1976-1996
20 Jahre Zusammenarbeit mit dem Verlag Junge Gemeinde. Sie schreibt über Themen, die sie interessieren, z.B. die veränderte Rolle der Frau in der Gegenwart.

1976
Veröffentlichung des ersten Buches „Aufregende Sommertage“ im Verlag Junge Gemeinde Stuttgart.

1977
Veröffentlichung des Buches „Das Kuckucksei“ im Verlag Junge Gemeinde Stuttgart.

1978
Veröffentlichung des Buches „3x Spiekeroog hin und zurück“ im Verlag Junge Gemeinde Stuttgart.

1984-1996
Einrichtung eines Literaturkreises für Senioren für die Stadt Dreieich, 12 Jahre Leitung des Literaturkreises. „In meiner freien Zeit arbeite ich weitgehend für den Literaturkreis. Es lohnt sich, sie kommen alle sehr gern. Aber die Themen fallen nicht vom Himmel. Ich muß sie suchen, sie sollen interessieren, zum Nachdenken anregen.“

1989
Veröffentlichung der beiden Bücher „Markus“ und „Sieben Wege Sieben Ziele“ im R. G. Fischer Verlag.

1992
Tod des Ehemanns Dr. Walter Pohl.

1993
Konversion zum katholischen Glauben.

1996
Begegnung mit dem Verleger Dr. Markus von Hänsel-Hohenhausen

1997
Sie schreibt auf Anregung ihres Verlegers Band 1 ihrer Autobiographie: „Flügelschlag der Hoffnung. Erinnerungen an die Jahre 1907 bis 1937“. Sie veröffentlicht ihn im Fouqué Literaturverlag (Frankfurter Verlagsgruppe) und erhält dafür auf Anhieb den mit DM 10.000 dotierten Literaturpreis des Bundes Deutscher Schriftsteller.

1998
Sie schreibt Band 2 ihrer Autobiographie: „Und jeder Tag will gelebt sein. Erinnerungen an die Jahre 1937bis1967“ und veröffentlicht ihn ebenfalls im Fouqué Literaturverlag.

1999
Sie verfasst den dritten und letzten Band ihrer Autobiographie: „Nimm Abschied und beginne. Erinnerungen an die Jahre 1967 bis 1997“ (Fouqué Literaturverlag).

2000
Ilse Pohl erhält auf Vorschlag ihres Verlegers das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihr schriftstellerisches Werk und für ihr karitatives Wirken.

2002
setzt von Hänsel-Hohenhausen Ilse Pohl als Vorsitzende des Aufsichtsrates der Holding Frankfurter Verlagsgruppe durch.

2002-2005
Sie verfasst auf Anregung ihres Verlegers sog. Miniaturen –v. Hänsel-Hohenhausen: „Es sind dies kleine, fein gezeichnete Psychogramme, die individuelle Kunstform von und für Ilse Pohl, die trotz oder wegen ihres hohen Anspruchs für ihre Fähigkeiten besonders geeignet ist und sie glänzend unter Beweis stellt“.

2005
Veröffentlichung des ersten Miniaturen-Bandes: „Meine Lieder werden leben“ über Annette von Droste-Hülshoff, Cornelia Goethe u. a., mit einem kulturphilosophischen Nachwort von Markus von Hänsel-Hohenhausen (erschienen in der Frankfurter Verlagsgruppe).

2006
Veröffentlichung ihres zweiten Miniaturen-Bandes „Die kleine Seidentasche. Splitter der Erinnerung“ (Frankfurter Verlagsgruppe)

2006
Übersetzung des ersten Miniaturenbandes in die Englische Sprache und Veröffentlichung unter dem Titel „My Songs They Shall Survive. Biographical Miniatures of Cornelia Goethe, Adele Schopenhauer, Clara Schumann and Annette von Droste-Hülshoff“ in Lord Byron’s Literary Press, London.

2007
Veröffentlichung des dritten Miniaturen-Bandes: „Das Letzte ist verborgen. Miniaturen von Hans Christian Andersen, Demetrius Augustin Prinz von Gallitzin, Wilhelm Busch, Oscar Wilde und Ernst Ginsberg“ (Frankfurter Verlagsgruppe).

2008
Auf Anregung ihres Verlegers Verleihung des Hessischen Verdienstordens an Ilse Pohl (Ordensträger sind Karl Krolow, Karl Dedecius u.a.)

2009
Veröffentlichung einer Einzelminiatur: „Johann Sebastian Bach. Miniatur“, als Doppelbändchen mit einem zweiten Titel aufgebunden: „Damit ich leben kann. Die Schriftstellerin Ilse Pohl und ihr Verleger Markus von Hänsel-Hohenhausen. Beobachtet von Leopold von Battiste“ (Frankfurter Verlagsgruppe).

2009/2010
Ilse Pohl schreibt im Alter von 102 Jahren an einem neuen Buch über Zeitkritik.